Der Turnverein Ebenhausen wurde am 10. Juli 1920 gegründet und dem Rhön- und Saale- Turngau angegliedert. Die konstituierende Versammlung wählte Wilhelm Metz zum 1. Vorsitzenden.
Der Hauptinitiator der Gründung, Gregor Greubel, stellte sich als Turnwart zur Verfügung und sorgte für den sportlichen Ablauf.
Die Geschäfte des 1. Vorsitzenden übernahm von 1923 bis 1926 Emil Zenglein und nach ihm Alfons Zwirlein bis 1928. Nach dessen Auswanderung in die USA stellte sich Willi Kaiser zur Verfügung, doch mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde er schriftlich zur Amtsniederlegung aufgerufen. Sein Nachfolger bis zum Kriegsende wurde Emil Zenglein.
Im Zeichen des Neuaufbaues wurde 1945 der 1. Bürgermeister Theodor Schubert als kommissarischer Vorsitzender der Turnvereines eingesetzt. Erster offizieller Vorsitzender des Turnvereines, der später durch Beschluß in Turn- und Sportverein umbenannt wurde, war ab 1946 Emil Kaiser.
Von 1951 bis 1967 stellte sich Willi Kaiser als erster Vorsitzender bereit, bis er aus gesundheitlichen Gründen zurücktreten mußte.
Als herausragende Persönlichkeit in der Geschichte des TSV Ebenhausen wurde Willi Kaiser am 03. Juni 1967 im Rahmen einer Feierstunde von seinem Nachfolger Alois Brand im Namen der Vorstandschaft zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
Weitere wichtige Garanten des sportlichen und gesellschaftlichen Aufstieges waren Karl Dees, der als Schriftführer, Fußballjugendleiter und Betreuer der Leichtathleten fungierte und Adolf Stengel, der die Einführung der Theater- und Faschingsabende sowie die Ausgestaltung der Waldfeste in die Hand nahm.
Ein Indiz dieses Aufstieges ist die Tatsache, das die Mitgliederzahl, die vor dem Krieg bei 40 lag, sich bis Ende der sechziger Jahre auf über 160 steigerte.
Markante Ereignisse in den ersten 50 Jahren waren die Fahnenweihe am 16. Juni 1929 und die Einweihung des neuen Sportplatzes. Nachdem der alte Turnplatz an der Ramsthaler Straße anderweitig gebraucht wurde, hatte der Gemeinderat dem TSV das Gelände am Birkensee bereitgestellt und mit Hilfe der US-Armee und den unermüdlichen Einsatz der Vereinsmitglieder konnte der Sportplatz fertiggestellt und am 28. August 1949 eingeweiht werden.
Im Jahr 1952 entschloß man sich zum Bau eines Vereinsheims am Sportplatz, der Richtspruch erfolgte am 25. Juli 1953. der Anschluß ans Stromnetz geschah 1957 und im April 1964 wurde die Wasserleitung zum Sportheim verlegt. Ebenso erfolgte der Anbau von Dusch- und Umkleideräume sowie sanitären Anlagen.
Die Eröffnung der Sportheim - Gaststätte wurde am 06. Juli 1968 gefeiert.
Alois Brand - der inzwischen zum Ehrenvorsitzenden ernannt, immer noch als "Mädchen für Alles" aus dem Vereinsleben nicht wegzudenken ist, immer unterstützt vom unermüdlichen Michael Köpplinger -
führte den TSV von 1967 an, bis er 1979 von Reinhold Zwirlein als 1. Vorsitzender abgelöst wurde.
Unter dessen Regie wurde zuerst das neue Rasenspielfeld mit Flutlichtanlage in unzähligen Arbeitseinsätzen angelegt - 1984 war dann die Einweihung der neuen Anlage. Doch damit nicht genug, nun war das Sportheim an der Reihe. Es bekam einen Anbau mit neuen Dusch- und Umkleideräumen für Spieler und Schiedsrichter sowie einen Gastwirtschaftsnebenraum für gesellige Zusammenkünfte, Versammlungen und Familienfeiern, dazu eine neue Küche nebst einer überdachten Veranda.
In seinem unermüdlichen, aufopferungsvollen Einsatz "für die Sache" war Reinhold Zwirlein - auch "Zwirn" genannt - ein Vorbild ohnesgleichen, sein Verdienst für den Verein kann nicht hoch genug angesehen werden. Und auch nach seiner Ablösung als 1. Vorsitzender durch seinen 2. Vorstand Ludwig Krämer hat Reinhold Zwirlein sofort wieder eine Funktion im Jugendbereich übernommen.
Von 1989 - 2000 war Ludwig Krämer das Oberhaupt der "TSV - Familie". Beide Ex-Vorsitzende wurden später zu Ehrenvorsitzenden ernannt.
Die sportliche Geschichte des TSV - Ebenhausen unterteilt sich in drei Abschnitte: während vor dem Krieg das Hauptgewicht auf Turnen und Leichtathletik lag, trat mit Beginn der fünfziger Jahre der
Fußball in den Vordergrund. Im Jahr 1973 wurde die Basketball-Abteilung als SG mit dem TSV Oerlenbach und dem FC Eltingshausen, der jedoch nach kurzer Zeit wegen der finanziellen Belastungen
wieder aus der SG ausstieg, gegründet. Die Basketball SG mit dem TSV Oerlenbach entwickelte sich durch ihre Erfolge bis hin zu den Bayerischen Meisterschaften zu einem der Aushängeschilder für beide
Vereine.
Zu den Erfolgen der ersten Epoche gehören die Gaumeisterschaften im Mannschaft - Kugelstoßen (10 kg mit Anlauf) und die unterfränkischen Bezirksmeisterschaft für Alfred Kuhn 1928 im Geländelauf.
In den Jahren nach dem Krieg konnten die Ebenhäuser weitere schöne Erfolge bei Gaumeisterschaften erringen bis 1960 der Turn- und Leichtathletikbetrieb zum Erliegen kam.
In den Jahren 1958 - 1960 gab es auch eine Damen - Korbball - Mannschaft, die aber aufgrund Spielerinnenmangels wieder aufgelöst wurde.
1950 wurde von den Fußballern der Verbandsspielbetrieb aufgenommen und man hatte einen erfolgreichen Start mit dem dritten Tabellenplatz, der durch Aufstockung der B - Klasse zum Aufstieg
berechtigte.
Die Jugendabteilung gibt es seit 1951 und eine 2. Herrenmannschaft nimmt seit 1965 an der Verbandsrunde teil.
Die Gründung der Schülerabteilung erfolgte 1970.
Über 10 Jahre war auch der Judo - Sport unter fachmännischer Leitung von Ludwig Erhard und Claus Köpplinger im TSV beheimatet.
Auch im gesellschaftlichen Bereich tat sich einiges, so ließ man die seit 1927 unterbrochene Tradition des Waldfestes 1951 wieder aufleben. Seitdem besitzt das Fest des TSV einen festen Platz im Vereinsleben und im Terminkalender der Gemeinde.
Auf engsten Raum gab der TSV 1961 seine Premiere als Veranstalter einer Faschingssitzung, die in den folgenden 25 Jahren weit über die Grenzen der Großgemeinde bekannt wurde.
Im Jahre 2001 übernahm das Amt des 1. Vorsitzenden Ralf Karch, er führte und prägte den Verein bis zum Jahr 2011. In seiner Amtszeit wurde die für die Zukunft des Vereins enorm wichtige
Damenfußballabteilung gegründet, die später Vereinsfunktzionäre stellen wird.
Am 27.01.2011 trat Ralf Karch, nach der Ausschuß-Sitzung, aus gesundheitlichen Gründen vom Amt des 1.Vorsitzenden zurück.
Der 18.03.2011 war der Tag, an dem es eine wohl richtungsweisende Entscheidung im Verein gab.
Ab diesem Tag gibt es nicht mehr "nur" einen Vorsitzenden.
Der TSV Ebenhausen 1920 e.V. wird ab sofort von drei gleichberechtigten Vorstandsmitgliedern geführt.
Der zuletzt 2. Vorstand Rainer Breuter, übernahm das Amt des Vorstand-Liegenschaften, Christian Lenhart, der bis dahin noch als Hauptjugendleiter im Verein aktiv war, übernahm das Amt des Vorstand-Öffentlichkeitsarbeit und Hartmut Schreiber übernahm die Aufgabe als Vorstand-Sport.
Somit konnten die Aufgaben besser und eindeutiger verteilt werden.
Fußballerisch spürte man langsam den demografischen Wandel und somit musste leider in der Winterpause 2013/14 die 2. Herren-Mannschaft, wegen Spielermangel, aufgelöst werden.
Auch in der Gymnastikabteilung hat sich einiges getan. Es gibt mehrere Kleinkind- und Kinderturngruppen. Für Erwachsene wird im Bereich Breitensport eine Gesundheitsgymnastik angeboten. Im Laufe des Jahres 2014 wurde eine neue Gruppe "Showtanz" in der Abteilung Gymnastik gegründet. Diese setzt sich aus ehemaligen Tänzerinnen und einem Tänzer der Prinzengarde des FCSH Ebenhausen zusammen, die in ihrer Freizeit ihre Freude am Tanzen weiter ausleben wollen.
Im März 2015 standen Neuwahlen an. Das neue 3er-Gespann setzt sich nun aus Rainer Breuter (Vorstand Liegenschaften), Dieter Bausewein (Vorstand Sport) und Sebastian Dees (Vorstand Öffentlichkeitsarbeit) zusammen. Unterstützt werden sie durch den neugewählten Kassier Thomas Mehn und der im Amt bestätigten Schriftführerin Elisabeth Mehn.
Die erste Aufgabe der Vorstandschaft war ein geschichtsträchtiger Schritt. Sie beschloss im Fussballbereich ab der Saison 2015/16 eine Spielgemeinschaft mit dem TSV Oerlenbach einzugehen (1. + 2. Mannschaft), um dem Fußball qualitativ und quantitativ eine Zukunft ermöglichen zu können.
Anfang 2016 ist der TSV Ebenhausen dem deutschen Turnverband (DTV) beigetreten und wurde u.a. durch sein Projekt "Erlebnisturnen", welches durch Helmut Diener iniziiert wurde, zum Stützpunktverein "Integration durch Sport".
Ende 2016 wurde die Gymnastik-Abteilung zu Abteilung für Fitness & Gesundheit umbenannt, um sie nach außen hin modern darzustellen.
Das „Erlebnisturnen“ wird zum Dauerbrenner und dadurch erhält 2017 der TSV zusammen mit dem Helferkreis „Asyl“ Ebenhausen den dritten Platz beim Integrationspreis der Regierung von Unterfranken. Die von der Gruppe „Just Dance“ eigenständig organisierte Tanzgala, wo sich Tanzgruppen außerhalb der Faschingszeit ohne Wettkampfcharakter messen, etabliert sich und beschert jedes Jahr eine voll besetzte Turnhalle.
Die Spielgemeinschaft im Bereich Herrenfußball mit dem TSV Oerlenbach trägt Früchte und so steigt die SG Oerlenbach/Ebenhausen in ihrer zweiten gemeinsamen Saison 2017 nach einem packenden Relegationsspiel in die Kreisklasse auf.
2019 erfolgt bei den Neuwahlen wieder ein Wechsel, denn nach 10 Jahren in der Vorstandschaft des TSV scheidet der „Mann für alle Fälle“ Rainer Breuter aus. Ihm folgt Steffen Rauh als neuer Vorstand Liegenschaften. So gelingt hoffentlich die allmähliche Verjüngung der Führungsriege. In der Mitgliederversammlung 2019 erhält Georg Sittler als langjähriger Schiedsrichter und Nikolaus vom Dienst die TSV Verdienstnadel.
Als Abschluss der Saison 2018/2019 gelingt im Bereich Herrenfußball der SG Oerlenbach/Ebenhausen ein weiterer Aufstieg in die Kreisliga.
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