Michl Müller - 25.11.2006

Fast hätte ich es wieder vergessen...

Die letzte Landkreis-Vorstellung des Kabarettisten Michl Müller mit seinem Programm “Butter für Deutschland" fand am Wochenende beim TSV Ebenhausen statt. Und es spricht für die Qualität des Künstlers, dass der Garitzer erst nach mehreren Beifallsstürmen und Zugaben von der Bühne durfte.

Annähernd drei Stunden wurde ohne Punkt und Komma die fränkische Seele und Lebensart humoristisch und dabei doch durchaus ernsthaft in all ihren so schillernden Facetten beleuchtet. Die Heimatzeitung nutzte die Gelegenheit zu einem Interview.

Heute der Auftritt vor vollem Haus in Ebenhausen: Wie bereitet sich der Künstler vor? Michl Müller: “Hm. Also Routine ist es jedenfalls nicht. Man weiß ja auch nie, was für ein Publikum man hat. Bei mir geht die Nervosität immer so zehn Minuten vor dem Auftritt los. Das sieht man mir zwar nicht an, dafür muss ich noch zwei, dreimal aufs Klo."
 
Hat sich eigentlich der Humor der Leute verändert? Wird bei Michl Müller mehr gelacht als früher? Michl Müller: “Da merke ich keinen Unterschied. Man kann nicht sagen, dass das Publikum mehr oder weniger lacht als früher. Es kommt doch immer auf den Menschenschlag an. Das Publikum ist anders, jeder lacht anders."
 
Leidet die Motivation bei den Auftritten “auf dem Land", wenn sich parallel die Fernseh- und Radioauftritte häufen?
Michl Müller: “Nein. Live-Auftritte sind noch mein Haupt-Augenmerk. Das Fernsehen sehe ich mehr als Werbung für meine Vorstellungen. Ich denke, das kommt im Fernsehen auch gar nicht so rüber, was in den Live-Vorstellungen an Stimmung herrscht."
Ein Wort zum bevorstehenden Auftritt bei “Fastnacht in Franken" in Veitshöchheim. Das adelt doch einen Künstler, bei dieser Kultveranstaltung auftreten zu dürfen.
Michl Müller: “Das ist schon der Hammer. Ich komme ja aus dem Garitzer Fasching. Und das war schon ein Traum da mitzumachen. Das ist eine von den wenigen Faschingssendungen im deutschen Fernsehen mit Niveau. Meine Rolle wird übrigens ein Straßenkehrer sein und ich werde ein Lied singen. Die genauen Inhalte weiß ich aber noch nicht, weil ich ja immer aktuell sein will."
Comedy und Kabarett im Fernsehen gibt es im Überfluss. Wer ist denn aus Deiner Sicht wirklich lustig? Michl Müller: “Der Urban Priol ist schon so etwas wie das Nonplusultra. Der Erwin Pelzig ist auch grandios. So ganz verrückte, schräge Nummern finde ich allerdings auch gut. So wie die Heike Fischer, die was komplett anderes, abgefahrenes macht. Das ist super. Es gibt natürlich auch vieles an Comedy, wo ich selbst nicht lachen kann. Wo ich denke: Hoppla, was is denn des jetzt. Dafür gibt es viele eher unbekannte Künstler, die richtig gut sind."
 
Gibt es da überhaupt noch Nischen im Fernsehen, die ein Unterfranke parallel zur Kunstfigur Erwin Pelzig besetzen kann? Und der Urban Priol ist als Aschaffenburger ja auch Landsmann. Michl Müller: “Ich möchte das gar nicht an der Herkunft festmachen. Der Urban Priol ist mittlerweile auch deutschlandweit unterwegs. Und der Erwin Pelzig tritt beispielsweise in Hamburg auf. Diese Ansicht ist irgendwie typisch fränkisch: 'mir sinn Frangn, und wo annersch versteht uns kenner.' Dabei ist fränkisch ja fast hochdeutsch. Fast."
Programme von Dir gibt es mehrere. Und der aktuelle Bezug ist bei allen vorhanden. Worin unterscheiden sich die Programme? Wie entsteht der Rote Faden?
Michl Müller: “Der Rote Faden entsteht meistens erst ein paar Tage vorher. Die Rahmenhandlung hat man ja immer, wo man das aktuelle Geschehen einflechtet. Mein aktuelles Programm 'Butter für Deutschland' spiele ich seit März. Jetzt kommt die Weihnachtsrevue und der Jahresrückblick. Und im März folgt ein neues Programm, was ich auch so etwa ein dreiviertel Jahr spiele."
Alle reden vom neuen James Bond. Aber was sagst Du zu Deiner “Agentin"?
Ihr Name ist Mayer. Irene Mayer. Worin genau besteht Eure Zusammenarbeit. Michl Müller: “Wir arbeiten jetzt seit sechs Jahren zusammen. Sie ist beispielsweise zuständig für Terminvergaben oder Vertragsangelegenheiten. Es fallen halt viele Aufgaben an, die sonst so keiner sieht. Und die übernimmt für mich die Irene. Es gibt immer mal wieder Reibungspunkte. Die Arbeit klappt aber, sie ist immer dabei und steht zudem, was ich mache. Und das ist wichtig."
Wird Michl Müller als Kabarettist alt? Michl Müller: (lachend) “Ich bin schon alt. Nein, das weiß ich nicht. Das weiß kein Mensch."

Waldfest - August 2006

Das Wagnis hat sich unter dem Strich gelohnt. In deutlich „abgespeckter" Version präsentierte der TSV Ebenhausen in diesem Jahr sein Waldfest - zu Gunsten der Gemütlichkeit.

Weil Sportvereine mittlerweile wie mittelständische Unternehmen geführt werden müssen, beherrscht nicht zuletzt die wirtschaftliche Komponente die Diskussion um eine anstehende Festivität. Risikominderung durch Senkung der Fixkosten hieß in diesem Jahr die Strategie des TSV Ebenhausen. Vorgewarnt durch die Tatsachen, dass Bierzelt-Atmosphäre gerade bei der jüngeren Generation nicht mehr der „große Renner" ist. Und leere Bänke und Tische frusten die Mitglieder, weil Arbeit eben auch Erfolg zeitigen soll.

Ein großes Zelt und bekannte Bands sind für den Besucher eine tolle Sache, doch der Verein selbst muss diese Fixkosten in bis zu fünfstelliger Höhe nun erst einmal erwirtschaften, um eine „schwarze Null" zu schreiben. Und das wird immer schwieriger, weil der Geldbeutel alles andere als locker sitzt.

Der neue Weg des TSV Ebenhausen basierte auf alten Erfahrungen, als das traditionsreiche Waldfest in weitaus kleinerem Rahmen abgehalten wurde - und dennoch wirtschaftlichen Erfolg brachte als Nährboden für eine gute Vereinsarbeit.

Das niedrigere Budget hatte zur Freude von TSV-Vorsitzendem Ralf Karch keine Auswirkungen auf die Qualität und Optik der Veranstaltung. Und die Idee aus Reihen der Mitglieder, dem Montag als Festtag wieder eine Chance zu geben, erwies sich als prima Angelegenheit. An beiden Tagen waren die Hauptgerichte „ausverkauft" - verhungern musste freilich keiner.

Mit Unterstützung von ÒGS Promotion" hatte sich das Festgelände in eine kleine Pavillon- und Zeltstadt verwandelt, die den Besuchern trotz der Jahreszeit mehr Schutz vor Regen als vor der Sonne bot. Das Sportprogramm mit Auftritten der JFG Oberes Werntal und einem Vergleich zwischen 1. und 2. Mannschaft des TSV Ebenhausen konnte aber ebenso problemlos durchgeführt werden wie das hervorragend besuchte Damenspiel zwischen dem Gastgeber und den Amazonen des VfR Sulzthal. Für die musikalische Ausgestaltung sorgte Alleinunterhalter Egon Waltinger, der als gebürtiger Ebenhäuser seine Wurzeln seit vielen Jahren in Oberbayern geschlagen hat und dennoch wieder viele Fans von früher anlockte - und neue Sympathien gewann.

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